Mittwoch, Juli 26, 2006

Falschspielerbanden in Kuala Lumpur

Während meines Stopovers in Kuala Lumpur (Malaysia) bin ich auf Falschspielerbanden reingefallen und verlor viel Geld. Hier berichte ich ausführlich, wie es dazu kam:

An meinem 2. Tag in Kuala Lumpur, als ich gemütlich durch die Strassen von Chinatown in Kuala Lumpur schlenderte, sprachen mich plötzlich 2 junge malaysische Frauen auf mein Nasenpiercing an. Sie fragten mich, ob ich es in Indien stechen liess und von wo ich denn komme. Ohne zu Überlegen sagte ich die Wahrheit. Darauf reagierten sie sehr erfreut und antworteten, dass ihre Schwester nächsten Monat als Krankenschwester in die Schweiz arbeiten geht, genauer gesagt nach Zürich und Genf. Sie quetschten mich über die Schweiz und das Leben in meiner Heimat aus. Die beiden Frauen waren sehr freundlich, fröhlich und machten einen auf „Freundinnen sein“. Nach einer Weile luden sie mich zu sich nach Hause zum Abendessen ein, damit ich ihrer Schwester meine Ratschläge persönlich mitteilen kann. Anfangs reagierte ich zurückhaltend und wollte die Einladung nicht annehmen. Doch sie redeten so lange auf mich ein und probierten das ganze zu verharmlosen bis ich zusagte. Ich dachte, so schlimm kann dies doch nicht sein, denn schliesslich sind es ja Frauen, die ausserdem kaum älter sind als ich. Das war ein grosser Fehler.

Irgendwo in einem nobleren Wohnquartier in Kuala Lumpur besassen sie ein ziemlich schönes Haus. Mir wurde zwar eine „Schwester“ vorgestellt, aber mit der durfte ich kaum ein Wort wechseln. Dafür begrüsste mich sofort ihr „Onkel“, der jedoch überhaupt nicht wie ihr Onkel aussah (Die Frauen sahen aus wie Malay und er eher wie ein Inder). Die Frauen bedienten mich mit Drinks und Snacks und rückten in den Hintergrund. Der Onkel und ich diskutierten ein wenig über belangloses Zeugs bis wir auf unsere Berufe zu sprechen kamen. Er erzählte, dass er in Casinos arbeitete und schon in verschiedenen Ländern war. Ich probierte einigermassen interessiert drein zu gucken, doch eigentlich kam ich ja zu ihnen, um mit der Schwester über die Schweiz zu sprechen. Casinos und Glückspiele interessierten mich überhaupt nicht. Er sagte mir, dass er wisse wie man die Spieler um ihr Geld betrügen kann, wenn ein Bekannter von ihm zu ihm spielen kommt. Ich solle doch auch mal kommen und dann können wir den Gewinn teilen, wenn er das nächste Mal in der Schweiz arbeitet. Ich dachte nur: „Ja, ja, das wird sowieso nie passieren“. Der Onkel fragte mich, ob ich Blackjack spielen könne und reagierte entsetzt, als er erfuhr, dass ich die Regeln nicht kenne (habe zwar auch schon gespielt, doch ich wollte mit dieser Antwort versuchen dieses Thema zu beenden). Daraufhin überredete er mich, dass er mir die Regeln erklärt. Das war ein weiterer dummer Fehler von mir.

Geduldig brachte der Onkel mir die Blackjack Regeln bei. Sobald ich sie verstand, erklärte er mir, wie man den anderen Spieler betrügen kann indem er mir die Karten oder anhand seinen Fingern die Kartenzahl kurz zeigte. Die jüngere der beiden Frauen sass die ganze Zeit neben mir und leistete mir Gesellschaft. Dann schlug der Onkel mir vor, dass ich doch gegen einen reichen Geschäftsmann aus Brunei spielen soll, der am vorherigen Tag viel Geld im Casino gewann und jetzt Lust habe im privaten Rahmen zu spielen. Er fragte mich auch, wie viel Geld ich dabei hätte. Ich antwortete, dass ich nur einige Kleinnoten habe, was der Wahrheit entsprach. Die Kreditkarte hatte ich im Hostel gelassen, da ich hörte, dass Kreditkartenbetrug in Malaysia weit verbreitet ist. Der Onkel schlug mir vor, dass er mir USD 200.- vorschiesst und da wir ja sowieso gewinnen werden, könnten wir den Gewinn teilen und so ginge sein Geld auch nicht verloren. Ich lehnte ab. Das war mir wirklich ungeheuer und vor allem wollte ich nie bei Glücksspielen mitmachen, erst recht nicht, wenn es sich um einen Betrug handelt. Die Frau lenkte mich ein wenig ab indem sie mir lustige Geschichten erzählte und mich zum Lachen brachte, als auf einmal die Türe aufging und der Geschäftsmann aus Brunei in einem edel aussehenden weissen Anzug da stand. Er nahm Geldscheine im Wert von USD 70'000.- aus seinem Koffer. Ich denke, ich wurde ganz bleich im Gesicht als ich ihn erblickte. Fühlte mich überhaupt nicht mehr wohl in meiner Haut. Meine Hände zitterten während ich die Karten hielt. Die Frau half mir beim Spielen. Natürlich gewannen wir fast immer wegen den Tricks. Darum wurde aus meinem anfänglichen Einsatz von 200.- immer mehr. Beim letzten Spiel hat sie mich sogar überredet auf 70'000.- zu erhöhen, weil klar war, dass ich mit meiner Karte sowieso gewann. Ich konnte mich gar nicht dagegen wehren. Nun wollte der Typ aus Brunei Geld von mir sehen. Da wir um eine solch hohe Summe spielten, verlangte er von mir, dass ich ihm genügend Geld zeige, sollte ich verlieren.

Der Onkel und die Frau sprachen lange auf mich und überredeten mich schlussendlich, dass sie mich ins Hostel begleiten um meine Kreditkarte zu holen und Geld in der Bank abzuheben. Ich sagte ihnen sofort, dass ich nicht viel Geld von der Bank bekomme, da ich eine Limite habe. Ich hoffte, dass sie so aufgeben würden, was jedoch leider nicht geschah. Sie kamen mit Argumenten wie, dass ich sie jetzt nicht im Stich lassen soll, dass wir den Gewinn ja teilen, dass sie sich auch anstrengen um an Geld zu gelangen und einige hundert Dollar würden ja schon reichen. Es würde um den guten Willen gehen damit der Geschäftsmann sieht, dass immerhin ein wenig Bargeld da ist. Natürlich war ich voll dagegen, doch was konnte ich tun? Ich hatte leider keine Chance mich gegen sie durchzusetzen. Ihre Art war nicht aufdringlich, sondern sehr nett und intelligent. Daraufhin sind mir zum Hostel gegangen. Eigentlich wäre das der perfekte Moment gewesen um auszusteigen. Doch ich hatte Angst, was die Konsequenzen wären, wenn ich einfach nicht mehr mitmache. Denn ganz am Anfang, als sie vorgaben mit mir befreundet sein zu wollen, tauschten wir Telefonnummern und E-Mail Adressen aus und sie wussten ja auch, wo ich übernachtete. In der Bank rettete mich meine Kartenlimite, denn ich erhielt „nur“ umgerechnet einige hundert Franken. Daraufhin sind wir zu einem Shoppingcenter gefahren. Warum, erklärten sie mir erst unterwegs. Sie wollten noch versuchen Gold zu kaufen. Wir waren lange unterwegs, denn der Verkehr in Kuala Lumpur ist katastrophal. Sobald ich ein wenig aus dem Fenster schaute, fingen die Frauen sofort wieder an mit mir zu reden um mich irgendwie zu beschäftigen und abzulenken. Die ältere Frau erzählte, dass sie ein Kind hätte, aber vom Mann getrennt sei und auch ihr Babygeld holen wird um uns zu helfen. Ich sagte, dass ich müde sei, doch sie liessen mich nicht in Ruhe. In Wirklichkeit war ich nicht müde, sondern todmüde, nervös, aufgebracht und wütend, wütend auf diese Leute und auf mich selber. Langsam wurde mir bewusst in was für Probleme ich mich da gebracht habe. Ich war so dumm und leichtgläubig.

Die Frauen unterhielten sich mit dem Goldverkäufer in Malay (Bahasa). Da hatte ich genug. Ich sagte, dass sie Englisch sprechen sollen und er mir meine Kreditkarte unverzüglich wieder geben soll, was er auch machte. Die ältere von den beiden Frauen war daraufhin ein wenig sauer, doch die jüngere meinte, dass alles in Ordnung sei und ich hätte mein bestes probiert an Geld zu gelangen.

Im Auto erklärten sie mir, wie der Onkel weiter vorgehen wolle und zwar benötigt er mein Geld um bei der Bank einen Kredit von mehreren tausend Dollar zu erhalten. Ich sagte, dass ich mitkommen wolle zur Bank. Doch die Frauen kämpften dagegen an und schlussendlich gab ich ihnen mein Geld ohne mitzugehen. Der Hauptgrund meines Nachgebens war die Angst, denn ich befand mich in ihrem Auto irgendwo in Kuala Lumpur und das Geld war es mir nicht wert irgendein Risiko einzugehen. Ich wollte einfach nur nach Hause und in Sicherheit sein. Das komische war, dass sie nicht den ganzen Betrag wollten und sie gaben mir sogar noch Kleingeld für das ich sie später anrufen kann. Sie wollten das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt beenden.

Angekommen im Hostel, ganz und gesund, aber um ein paar hundert Franken leichter, fiel alles in mir zusammen. Ich habe einfach losgeheult. Ich regte mich wegen meiner Leichtsinnigkeit und Blödheit auf und dass ich so viel Geld verloren hatte. Auf der anderen Seite war ich unheimlich froh, dass sich der Schaden „nur“ aufs Geld beschränkt. Geld ist ersetzbar, doch mein Leben nicht. Einige meiner Zimmergenossinnen haben mich getröstet und von ihren Erfahrungen auf Reisen berichtet. Das hat gut getan. Es kamen keine Vorwürfe, dass ich ja so blöd sei und dass vor meinem Erlebnis im Reiseführer gewarnt wird. Ich habe die Reisehinweise des EDA gelesen und auf alles geachtet. Aber die Falschspielerbanden habe ich völlig vergessen in diesem Moment. Es ist schade, dass meine Reise so zu Ende ging. Doch wie gesagt, bin ich auch unheimlich froh, dass ich so viel Glück hatte. Am nächsten Tag besuchte ich die Schweizer Botschaft um den Vorfall zu melden. Sie sagten, dass ich keine Angst haben müsse, denn diese Leute seien nicht gefährlich. Also, sie seien nur hinter dem Geld her und würden die Touristen normalerweise nicht bedrohen und verletzen oder sogar umbringen. Mein Schaden hielt sich in ihren Augen sehr gering, denn ein anderer Schweizer habe auf diese Weise sogar Fr 10'000.- verloren.

Ich will mit meinem Bericht niemandem Angst machen und davon abhalten Malaysia zu bereisen. Kuala Lumpur ist ein Besuch wert. Ich möchte nur, dass so viele Reisende wie möglich erfahren wie ein solcher Betrug abläuft und wie schnell man drin ist und nicht mehr so leicht abhauen kann. Diese Leute sind wirklich sehr geschickt und wissen haargenau wie sie die Touristen um den Finger wickeln müssen. Wenn mich jetzt ein Mann angemacht hätte, hätte ich nicht ein Gespräch mit ihm angefangen. Aber bei Frauen hatte ich als allein reisende Backpackerin weniger Bedenken. Ich hätte während so vielen Momenten skeptisch werden sollen, z.B. dass ihre Schwester in Zürich (deutsch sprechend) und Genf (französisch sprechend) arbeiten wird, dass die Frauen alle Backpacker Hostels in Chinatown kannten, dass der Geschäftsmann aus Brunei so schnell auftauchte und viele andere Sachen. Zum Verhängnis wurde mir auch ein bisschen, dass ich vorher 6 Monate in Australien war. Dort lief alles so locker und man freundete sich rasch mit jemandem an oder schloss sich einer Gruppe an. Ausserdem berichteten mir Backpacker, die schon Malaysia bereist hatten, dass sie nur gute Erfahrungen mit Einheimischen machten. Dadurch war mein Gefühl für Gefahr viel schwächer und ich konnte mich innerlich nicht so schnell von Australien auf Malaysia einstellen. Aber ja, auf einer Reise kann auch etwas schief gehen. Das gehört dazu. Ich werde Südostasien auf jeden Fall wieder bereisen. Die Freude am Reisen und mein Fernweh kann mir keiner nehmen. An alle zukünftigen Malaysia-Reisenden: Geniesst die Zeit in diesem schönen Land. Doch bitte, seid vorsichtig und nicht so leichtgläubig wie ich!

Dienstag, Juli 25, 2006

Reisepläne

Momentan schwitze ich im Büro bei bis zu 35 Grad. Meine Arbeitsmotivation liegt am Boden. Doch ich halte durch, denn ich kann mich schon auf meine baldigen nächsten Reisen freuen. Dieses Wochenende (von Freitag bis Dienstag) fliege ich mit Freunden nach Rom. Und dann von Mitte Oktober bis Mitte November reise ich alleine nach Brasilien. Genau genommen bleibe ich 2.5 Wochen in Salvador um u.a Portugiesisch zu lernen bzw zu verbessern und dann noch 1.5 Wochen in der Metropole São Paolo. Von dort gehe ich wahrscheinlich noch einige Tage nach Rio, mal schauen. Ich freue mich wahnsinnig auf meinen Brasilienaufenthalt, nicht nur um dieses wunderschöne Land zu entdecken, sondern vor allem auch um meine brasilianischen Freunde wieder zu sehen. Ich werde jedenfalls auf meinem Blog von meinen Erlebnissen berichten.... :-)

Sonntag, Juli 16, 2006

Gurtenfestival


Alle Jahre wieder steht das Gurtenfestival Mitte Juli vor der Tür. Das diesjährige Programm und die hohen Preise enttäuschten mich und daher wollte ich eigentlich nicht gehen. Dank der Überzeugungskraft und Organisation meines sehbehinderten Kollege Yves, der mir ein verbilligtes Ticket besorgte, beschloss ich am Freitag spontan, dass ich am Samstag das Fesival besuchen werde. So schnell kann das gehen.

Morgens sagte ein Blick auf den bevölkten Himmel voraus, dass dies wahrscheinlichl kein trockenes Festival wird. Doch zum Glück täuschte ich mich. Gegen Mittag wurde es immer wärmer und sonniger. Obwohl das Festival nicht ausverkauft war, wurde das Gedränge der Massen gegen den Abend immer grösser. Die Stimmung unter den Besuchern war friedlich und ich genoss es zu chillen und dabei das Festivalgeschehen zu beobachten. Aber ja, irgendwie konnte mich dieses Festival nicht richtig überzeugen. Irgendetwas fehlte. War es etwa das Musikprogramm, das eher etwas weniger mit meinem Musikgeschmack übereinstimmte? Beim Auftritt von Fettes Brot bin ich neben der Zeltbühne sogar eingeschlafen und träumte vom warmen Brasilien bis mich Yves's Rufe weckten. Ich schaute völlig verdutzt drein als ich merkte, dass ich ja am Gurtenfestival bin und nicht irgendwo am Strand.

Nachts bekam ich die Rechnung dafür, dass ich immer alles spontan entscheiden will und nichts im voraus plane. Ich wusste nicht wo und wie ich die Nacht verbringen werde und beschloss dies vor Ort zu klären. Zum Glück durfte ich bei Freunden im Zelt schlafen. Nur habe ich eben keinen Schlafsack mitgenommen und daher wurde die Nacht zur Qual für mich. Ich habe am ganzen Körper vor Kälte gezittert und konnte einfach nicht einschlafen. Aber ja, war ja selber schuld...

Donnerstag, Juli 13, 2006

Die glücklichsten Menschen

Heute las ich in "20min" einen äusserst interessanten Artikel. Er handelte von den glücklichsten Menschen der Welt und wo sie leben. Nicht wir Schweizer zählen zu den glücklichsten Menschen auch nicht ein anderes reiches Land, das alles (und mehr) hat was man zum Leben braucht, sondern die Insulaner aus Vanuatu. Wo ist das? Vanuatu liegt im Südpazifik und es ist tagsüber immer um die 25 Grad warm. Laut Marke Lowen von Vanuatu Online sind die Bewohner so zufrieden, da sich das Leben um die Familie und die Gemeinschaft dreht. Dort gibt es keine konsumorientierte Gesellschaft. Abgesehen von Wirbelstürmen und Erdbeben fürchten sie sich vor nichts. Sie führen ein (fast) sorgloses Leben.

Auf den vorderen Rängen liegen noch Kolumbien, Costa Rica, die Dominikanische Republik und Panama. Und wie hoch ist die Zufriedenheit in der Schweiz? Trotz Reichtum, Sicherheit und hoher Lebensqualität (Zürich und Genf sind unter den Top 5) landen wir "nur" auf dem 65. Platz. Das passt doch irgendwie nicht zusammen, oder? Das zeigt, dass man mit dem ewigen Streben nach mehr und nach dem Besseren auf dem Holzweg ist. Leider legen viele mehr Wert auf kaufbare Produkte (Markenkleider, Elektronikgeräte, cooles Auto, Drogen usw), die oft zur Ablenkung dienen, als auf soziale Kontakte. Ja, Geld erleichtert das Leben, doch Geld allein macht nicht glücklich. Was hat ein karrieregeiler Familienvater vom Leben (und von seinem hart verdienten Geld), wenn er dauernd arbeitet anstatt möglichst viel Zeit mit seiner (geliebten?) Frau und Kindern zu verbringen?!? Und anstatt sich über Bagatelle zu beschweren, sollten wir dankbar sein, dass es uns gut geht bzw dass nichts schlimmeres passiert ist. Da muss auch ich mich an der Nase packen. In dieser Hinsicht können wir viel von den Bewohnern in Vanuatu lernen, auch wenn sie vielleicht in den Augen von einigen zu wenig entwickelt sind und uns nacheifern sollten. Aber eben...




Samstag, Juli 08, 2006

Der Skorpion in mir


Ich bin interessiere mich für Astrologie. Darum habe ich aus lauter Neugier eine persönliche Charakteranalyse von mir machen lassen. Ich war sehr erstaunt, wieviele Aussagen auf meine Persönlichkeit zutreffen. Ich liste einige davon auf, die etwas wahres beinhalten oder sogar voll und ganz stimmen und ich erwähne auch die Punkte, die vollkomen falsch sind.

Sonne in Skorpion: Wie man sich zeigt
wahr:
Ihre Ziele sucht sie entschlossen und unermüdlich zu verwirklichen. Sie ist ein scharfer Beobachter und hat tiefe Gefühle, die manchmal sogar an Besessenheit grenzen können. Liebe und Mitgefühl können sie ganz einnehmen, doch ist sie genauso heftin in Hass wie vernehmlich auch Eifersucht. Wenn sie es für angebracht hält, kann sie ihr Innenleben verbergen. Sie neigt dazu, andere zu beeinflussen, zu belehren oder gar zu beherrschen, ist ein bisschen eitel und hört gerne Schmeicheleien. Da sie sehr sinnlich ist, lässt sie sich gerne verführen. Kränkt man sie oder weist sie zurück, reagiert sie giftig. Ihr starker Wille verursacht mitunter Meinungsverschiedenheiten. Sie ist launisch. Wenn sie will, kann sie jedoch ihre eigenen Fehler sehr klar sehen und sich intensiv bemühen, sie zu überwinden. Sie interessiert sich für Verborgenes und Rätselhaftes.
falsch: Womöglich verfügt sie sogar über Heilkräfte. Kränkt man sie oder weist sie zurück, reagiert sie nachtragend oder bekommt Depressionen. Sie hat ein gutes Raumgefühl und bildhaerische oder mathematische Begabung.

Mond in Schütze: Gefühlswelt
wahr:
Sie findet viel Freude daran, über ihre Ideen und Gefühle zu sprechen, wobei sie bis zur Selbstschädigung offen sein kann. Dies liegt an ihrer idealistischen und sorglosen Art. Ihre Stimmungen sind starken Schwankungen unterworfen, weswegen sich ihr Optimismus of in Pessimismus verkehrt. Sie mag Abwechslung und strebt nach Unabhängigkeit und Freiheit, weswegen sie eine Abneigung gegen alles hat, was sie in ihrem Verhalten einschränkt. Ihre Gefühle wie auch ihre philosophischen Überzeugungen sind oft von einem grundlegenden Zwiespalt gekennzeichnet. Ausserdem geht sie möglicherweise ins Ausland oder unterhält enge Beziehungen dorthin. Sie fühlt sich zu unabhängigen, unerschrockenen Männern hingezogen.

Merkur in Schütze: Verstand und Kommunikation
wahr: Sie hat einen ausgeprägten natürlichen Gerechtigkeitssin, ist grosszügig und schriftstellerisch begabt. Sie strebt nach der Wahrheit, beschäftigt sich mit allgemeinen Lebensproblemen und sucht nach immer neuen intellektuellen Herausforderungen. Wahrscheinlich interessiert sie sich auch für fremde Kulturen und Religionen. Da sie vielseitige Interessen hat, läuft sie Gefahr, ihre Kräfte zu sehr aufzusplittern.

Venus in Skorpion: Liebe und das Verhältnis zum Schönen
wahr: In Gefühlsbeziehungen kann sie sich einer gewissen Eifersucht nicht enthalten sofern ihr der Partner Grund dazu gibt. Manchmal allerdings sucht sich ihr Gefühlsleben ein Ventil in emotionalen Ausbrüchen und Szenen. Normalerweise zeigt sie ihr starkes Gefühlsleben aber nicht nach aussen. Ihre gelegentliche Unmässigkeit oder Genusssucht können Krankheiten verursachen.
falsch: Gewichtsprobleme sind wahrscheinlich.


Ein Rucksack voller Mut und Abenteuerlust


„Spinnst du, das ist doch viel zu gefährlich!“, „Also ich hätte Angst, dass ich zu Hause etwas verpassen würde, wenn ich so lange fortgehe.“ und „Alleine unterwegs sein, das ist doch langweilig.“ waren einige anfängliche Kommentare, als ich meiner Familie und Freunden mitteilte, dass ich plane alleine nach Australien zu gehen. Nach der ersten Skepsis wurde ich dann von den meisten unterstützt, obwohl sie mein Vorhaben nicht richtig verstehen konnten.

Mitte August 2005 sass ich endlich alleine im Flugzeug nach Australien. Es war ein komisches Gefühl, doch gleichzeitig fühlte ich mich unheimlich gut dabei. Ich spürte, dass ich dieser Herausforderung gewachsen war.

Die ersten 4 Monate verbrachte ich in Perth (Westaustralien), lebte in einer Gastfamilie und besuchte eine Sprachschule. Schwierigkeiten mit dem Englisch, Freunde zu finden und im neuen Land klar zu kommen, hatte ich kaum. Natürlich gab es manchmal kleinere Probleme, doch wo schon nicht? Im Grossen und Ganzen hatte ich eine wunderschöne Zeit und lernte viele interessante Menschen aus aller Welt kennen. Ich lernte viel mehr als nur die Sprache.

Nach meinem Aufenthalt in Perth wollte ich noch ein wenig durchs Land reisen. In den ersten 3 Wochen war ich mit Freunden unterwegs, die ich an der Sprachschule kennen gelernt hatte. Danach war ich endgültig auf mich alleine gestellt. Während 4 Wochen zog ich alleine durch Australien und verbrachte auf dem Heimflug noch 3 Tage in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur.

Und was geht mir durch den Kopf, wenn ich an meine kurze Solotour zurückdenke? Freiheit! Das Freiheitsgefühl war unbeschreiblich. Manchmal, als ich alleine den Strand entlang spazierte und weit und breit niemanden sah oder voller Tatendrang und Freude eine neue Stadt auskundschaftete, hatte ich das Gefühl, dass mir die ganze Welt gehöre. Ich konnte tun und machen, was ich wollte, schuldete niemandem Rechenschaft, war einfach frei. Wenn es mir irgendwo nicht gefiel, packte ich alles, was ich zum Leben brauchte zusammen, schleppte meinen 20kg schweren Rucksack zum Bus und versuchte mein Glück anderswo. Ab und zu spürte ich ein Gefühl der Einsamkeit, wenn ich an einem neuen Ort keine sympathische Person traf. Aber auch in der Schweiz fühle ich mich manchmal einsam. In Australien wusste ich wenigstens, warum ich mich so fühle. Weil ich alleine war. Warum kommt dieses Gefühl in der Schweiz in mir hoch, bin doch umgeben von Freunden und bekannten Gesichtern?! Im Allgemeinen war es einfach neue Leute kennen zu lernen, da sich die meisten sehr offen und freundlich verhielten. Manchmal blieb eine Begegnung bei einem kurzen Austausch von Erfahrungen, manchmal wurde mehr daraus… Ich hatte nie Mühe, mal etwas alleine zu unternehmen. Einmal ging ich alleine in den Zoo oder verbrachte einen Nachmittag am Strand um in Ruhe ein Buch zu lesen und zu entspannen.

Erst recht nicht der Meinung bin ich, dass ich etwas verpasst habe, weil ich einige Zeit nicht in der alten Umgebung war. Im Gegenteil. In der Schweiz blieb alles beim Alten. Die Leute und ihr Leben, die Gegend, nichts änderte sich gross. Hingegen ich legte tausende von Kilometer zurück, sah eindrückliche Orte und schloss Freundschaften mit Japanern, Brasilianern, Italienern usw, und veränderte mich selber ein bisschen. Ausserdem erlebte ich einige unvergessliche Momente, die man in der Schweiz nicht so schnell erlebt z.B Skydiving (aus 4000m Höhe aus dem Flugzeug springen), 3 Tage lang auf einer Insel unterwegs sein ohne zu duschen und das Geschirr im Meer mit Sand abzuspülen, einen Abend lang mit den neuen Zimmergenossen Bier trinken und über Gott und die Welt reden und dann merken, dass das Zimmer überbucht ist und kein Bett mehr für mich frei ist usw. Wunderschöne „Liebes“nächte am Strand gehören natürlich auch zu einer solchen Reise. Und war es gefährlich? Ich würde sagen „Nein“. Doch das ist Ansichtssache. In Australien kam ich nie in gefährliche Situationen, abgesehen davon, dass ich einmal im angetrunkenen Zustand vergass, dass hier Linksverkehr herrscht und ich fast überfahren wurde. Hingegen in Malaysia ging es ein wenig anders zu und her. Da war es schon ein Riesenkampf sich als Fussgängerin bei den Autofahrern zu behaupten, die nervenden Taxifahrer loszuwerden und sich von den Strassenverkäufern nicht betrügen zu lassen. Hier machte ich leider wirklich eine schlechte Erfahrung. Ich wurde von malaysischen Frauen betrogen und verlor bei einem Falschglücksspiel viel Geld. Doch das ist eine andere Geschichte. Schlechte Erfahrungen gehören bei einer Reise dazu. Es kann nicht immer alles perfekt sein. Das wichtigste ist, dass ich keinen körperlichen oder seelischen Schaden davon trug. Es war „nur“ Geld. Und die Lust am Reisen konnte mir dies erst recht nicht nehmen. Ich möchte irgendwann wieder nach Südostasien gehen. Es gibt auf dieser Welt noch so viele schöne Orte zu sehen und vieles zu erleben.

Ich kann es wirklich allen empfehlen alleine zu reisen. Vor allem den Frauen möchte ich Mut machen, dass eine Solotour möglich ist. Egal was andere sagen. Man geniesst und erlebt eine Reise und sich selber einfach viel intensiver und ist freier und offener für alles, was auf einem zukommt. Das einzige, was man braucht, ist ein Rucksack voller Mut und Abenteuerlust!

Freitag, Juli 07, 2006

Vom Fernweh gepackt


Wenn man einmal vom Fernweh gepackt wurde, wird man da jemals wieder davon geheilt? Geht die unaufhaltbare Sehnsucht, die den ganzen Körper umhüllt und den Verstand ausschaltet, irgendwann vorbei? Je mehr ich übers Reisen nachdenke, Pläne mache, träume, umso mehr bin ich dem Fernweh verfallen. Ich beobachte Flugzeuge am Himmel, solange dass ich beinahe in eine Wand laufe, beneide Leute, die mit vollgepackten Riesenrucksäcken herumirren, studiere stundenlang Reiseprospekte und Routen... Ja, fast überall erinnert mich etwas ans Reisen, an dieses wundervolle Gefühl der Freiheit. Ich möchte wieder die 1000 Schmetterlinge im Bauch spüren, wenn ich mich in ein neues Abenteur stürze und nie weiss was der anbrechende Tag mir bringen wird, wohin er mich führen wird, Risiken eingehen um meine Träume zu verwirklichen und mich selber sein zu können, an meine Grenzen stossen... Diese Gefühle entflammen jeden Tag neu in mir. Bis der Augenblick gekommen ist und ich wieder aufbreche um mein Glück irgendwo auf der Welt zu suchen...

Mittwoch, Juli 05, 2006

Sommergewitter

Du geniesst das Leben in vollen Zügen, lachst und strahlst. Alles ist so schön und du denkst, es würde nichts anderes geben. Du siehst diese Momente als selbstverständlich an und vergisst, dass sie nicht für die Ewigkeit anhalten. Glück ist vergänglich. Liebe kann verblassen. Träume können zerstört werden. Nichts ist für immer. Denn auf einmal wird es dunkler um dich herum.Die Probleme prasseln auf dich nieder, fügen dir Schmerzen zu und werfen dich zu Boden. Alles ist schwarz. Hoffnungslosigkeit breitet sich aus. Du weisst nicht wie weiter. Drohst daran zu ersticken und unterzugehen. Doch das Leben geht weiter. Gib nicht auf. Manchmal zieht über unser Leben ein Sommergewitter hinweg. Aus einem wunderschönen Tag wird ein düsterer Abend. Alle Pläne sind hingeworfen, nichts mehr wert. Aber ein Sommergewitter kann auch etwas Gutes sein. Es bringt Wasser und kühlt ab, was notwendig für uns und unsere Umwelt ist. Auch im Leben kann sich nach dem Sommergewitter alles zum Guten wenden. Nutze es als Chance. Schöpfe Kraft daraus. Egal wie dunkel und hoffnungslos es aussieht, irgendwo im Horizont wirst du die Sonne wieder sehen und die Wolken verziehen sich.

Dienstag, Juli 04, 2006

Here I am....

Ich war schon immer ein bisschen anders als die anderen... Das fing schon damit an, dass ich verkehrt im Bauch meiner Mutter lag (anstatt mit dem Kopf voran waren die Beine vorne). In meiner Kindheit war ich immer das brave, stille Mädchen, das zu allem "ja und amen" sagte. Meine Schüchternheit ging so weit, dass ich deswegen zum Psychologen gehen musste. Ausserdem weinte ich oft. Der Psychologe sollte eigentlich hilfreich sein, doch kam mir so anders und ausgeschlossen vor im Vergleich zu meinen Mitschülern. Alle hatten Pläne für meine Zukunft und wussten ganz genau was das richtige für mich ist. Ehrlich gesagt wuchs ich ziemlich behütet und verwöhnt auf. Dabei fühlte ich mich einsam und von allen missverstanden.

Dann gingen die "wilden" Pubertätsjahre los. Ich bezeichne sie als wild, da ich eine 180Grad Veränderung durchmachte. Ich rebellierte gegen alles und jeden, hatte meine eigene Meinung und einen sturen Kopf. War eben ein typischer Teenager. Das dies bei meinem Eltern nicht gut ankam, muss ich wohl nicht erwähnen, oder? In ihren Augen hatten sie eine dumme und abnormale Tochter. Manchmal drohten sie sogar mich ins Heim zu stecken. Wie ernst sie das meinten, weiss ich bis heute nicht. Will ich auch gar nicht so genau wissen, vorbei ist vorbei und die Zukunft liegt vor mir, die nie ganz allein in meinen Händen liegt und aus der ich das Beste machen werde.

Ich erzähle meine "Vorgeschichte", da es eigentlich sehr verwunderlich ist, dass aus einem solchen ängstlichen und ruhigen Mauerblümchen ein paar Jahre später eine junge Frau wurde, die alleine um die halbe Welt reist. Die meisten Leute trauen ihren Ohren nicht und schauen mich verwundert an, wenn ich ihnen davon berichte. Es passt gar nicht in mein Umfeld, dass jemand wie ich einfach loszieht ohne zu wissen was kommen wird. Meine Elteren kommen beide aus dem gleichen Kaff, wo auch ich aufgewachsen bin. Meine Grosseltern sind Bauern und für sie ist sowieso alles zu gefährlich, dass ausserhalb von unserem idylischen Ort liegt. Niemand liebt das Reisen so sehr wie ich. Früher sind wir selten in die Ferien gegangen. Ein paar Mal haben wir in der Schweiz Campingferien gemacht und einmal sind wir ans Meer in Südfrankreich und nach Paris gereist. Doch meine Eltern haben dies eher für uns Kinder unternommen als für sich. Sie sagen immer:"Zu Hause ist es doch am schönsten!". Wir sassen einmal im Auto um einige Tage Urlaub in den Bergen zu machen. Es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen, nur wir waren unterwegs. Da meinte mein jüngerer Bruder (damals etwa 5-6 Jahre alt) voller Ernst:"Alle sind zu Hause und wir müssen in die Ferien!" :-) Das war ein Schlag ins Gesicht für meine Eltern. Noch heute wird diese Geschichte bei Familien- und Bekanntenfesten zum Besten gegeben. Es erfüllte mich immer ein bisschen mit Neid, dass ich nicht verreisen durfte, während all meine Freunde jedes Jahr Urlaub am Meer machten. Ich hätte so gerne schon als Kind verschiedene Länder entdeckt. Ich bekam zum Geburtstag ein Globus und schon bald wusste ich, wo welches Land lag und wie die Hauptstadt hiess. Stundenlang täumte ich davon all diese Länder zu bereisen. Noch heute steht dieser Globus in meinem Zimmer. Von meinem Bett aus sehe ich immer auf das Land, welches ich als nächstes besuchen werde oder möchte.

Zum 1. Mal verliess ich meine vertraute Gegend nach der obligatorischen Schulzeit. Ich habe es zwar nur bis nach Lausanne geschafft, wo ich während einem Jahr Französisch lernte, die Kinder meiner Gastfamilie betreute und den Haushalt schmiess, doch immerhin das. Dieses Jahr war eine sehr gute Erfahrung für mich. Es hat mir vor allem persönlich viel gebracht. Schon kurz danach hatte ich das Bedürfnis, wieder aus dem Alltag auszubrechen. Doch zuerst musste ich meine kaufmännische Lehre beenden. Letzen Sommer ging es dann nach Australien für ein halbes Jahr, die schönste Zeit meines Lebens bis jetzt. Viele sagten nach meiner Rückkehr in die Schweiz, dass ich ja nun die Welt gesehen habe und reden zum Teil sogar schon von Heiraten und Kinder kriegen. Dabei bin ich doch erst 20 Jahre alt. Und von wegen die Welt gesehen? Jetzt gehts erst richtig los! Nächsten Monat gehe ich für einige Tage noch Rom und im Herbst für einen Monat nach Brasilien.

Sonntag, Juli 02, 2006

Ein Weekend in die Vergangenheit


Alle Jahre wieder... Seit ich vor 4 Jahren mein au-pair Jahr in Lausanne überstanden habe, treffen meine Leidensgenossinen und ich (nene, so schlimm war es auch wieder nicht) uns jedes Jahr in Lausanne wieder. Dieses Treffen ist schon zur Tradition geworden. Am eindrücklichsten war dieses Treffen im 1. Jahr nach unserer Rückkehr in die Deutschschweiz. Viele hatten sich seither verändert oder mussten schlimmes durchmachen (Krebserkrankung, Magersucht, Probleme in der Lehre und Berufsschule). Nichts war mehr wie vorher. Doch man verstand sich trotzdem gut. Die Erinnerung an die Zeit, die wir zusammen durchgestanden haben, war noch frisch. Wir motzten und lachten immer noch über das Leben in der Fremde als uns die Gastkinder das Leben zur Hölle machten und kurz darauf wieder unsere geliebten Engelchen wurden, über die Macken der "Madame" (Gastmutter bzw. Chefin), die bedient werden wollte und zu faul war aufzustehen um sich ihre Zeitung selber zu holen, über Heimweh und wie schön es war wieder zu Hause zu sein, über den Freund und und und.... Zum Thema Heimweh muss ich eins sagen: Ich litt nicht so sehr unter Heimweh wie einige meiner Kolleginnen. Mein Problem wurde, dass ich während meinem Jahr in Lausanne nicht wusste, wo ich zu Hause war, denn von Sonntag Abend bis Freitag Abend lebte ich dort und am Wochenende kehrte ich nach Fribourg zurück. Dazu kam, dass ich eine Zeit lang noch einen Freund hatte in der Deutschschweiz. Irgendwie konnte ich das alles nicht unter einen Hut bringen und war ständig hin und her gerissen. Zurück zum vergangenen Wochenende: Wir immer amüsierten wir uns prächtig, obwohl wir dieses Mal nur zu dritt waren. Aber irgendetwas war anders im Vergleich zu den vorherigen Treffen. Zum einten verlor man den Bezug zu dieser Stadt, da ja alles schon ein Weilchen her ist oder man hat sich in verschiedene Richtungen entwickelt. Schwer zu erklären, ich merkte einfach, dass es nicht mehr das gleiche war wie vor Jahren... Aber ich schätze es, dass ich mit Nicole, die schon in Lausanne zu meinen engsten Freunden gehörte), immer noch so gut befreundet bin, obwohl wir in verschiedenen Ecken der Schweiz wohnen. Lausanne bedeutet mir immer noch sehr viel. Es hat (und tut es immer noch) mir dort immer gefallen und diese Stadt hat vieles zu bieten, das ich in Fribourg vermisse. Jedoch ist die Sehnsucht nach Lausanne nicht mehr so gross wie am Anfang. Kurz nach meinem Lehrbeginn wäre ich am liebsten wieder zurück gegangen. Ich hatte schon die Nase voll vom Alltag in Fribourg, wo ich nicht mehr so selbständig und unabhängig war wie vorher. Momentan bin ich auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Ich kann mir gut vorstellen dorthin zu ziehen. Eigentlich wollte ich schon sofort nach meinem Australienaufenthalt in Lausanne arbeiten und so schnell wie möglich umziehen. Doch leider fand ich keine Stelle und schlussendlich verschlug es mich wieder nach Bern. Manchmal bereue ich dies und sage zu mir selber:"Oh nein, jetzt bist du wieder hier gelandet. Hier warst du doch schon und wolltest dies doch eigentlich gar nicht". Ich kam mir vor, als würde ich in die Vergangenheit versetzt. Vieles, das ich schon während meinen letzten 6 Monaten in der Lehre, die ich in Bern absolvierte (vorher arbeitete ich in Fribourg), erlebte, wiederholte sich. Und ich hasse es, wenn ich nicht täglich eine neue Herausforderung kriege wie in Australien und sich langsam aber wirklich der Schweizeralltag bei mir eintrudelt. Naja, zum Glück ist mein Arbeitsverhältnis nur temporär. Viele finden es verrückt, dass mich die Vorstellung fest angestellt zu werden, einengt. Hmm, ich glaube, sie haben sogar ein recht. Ich spinne manchmal wirklich ein bisschen... Doch das ist mir egal, ich bin glücklich mit mir und meinem Leben! :-)