In der Fremde
In der Fremde ist vieles anders, ungewohnt... und fremd. Bis ich merkte, dass ICH die Andere, Komische, und Fremde hier bin. Es liegt an mir das Neue aufzunehmen und offen zu sein für Veränderungen. Ich muss mich hier anpassen ohne aber zu vergessen woher ich komme, wer ich bin und wohin ich gehen will. Ja, gar meine Wurzeln zu verlieren. Was auch immer mit mir geschieht, was auch immer aus mir wird, niemals kann ich meine Vergangenheit löschen. Für sie, die mich von oben bis unten mustern wegen meines anderen Aussehens und mich schräg anschauen, wenn ich etwas in ihrer Sprache stammle, für sie wird ewigs ein Stück von mir "fremd" sein.
In der Fremde sind Hoffnung und Verzweiflung, Glück und Pech nah beinander. Niemals zuvor habe ich ein Lächeln, eine hilfsbereite Geste und ein paar liebe, aufmunternde Worte so geschätzt. Ich fühle mich denen, die das gleiche erleben wie ich, so nah und verbunden, obwohl wir uns kaum kennen. Gleichzeitig war ich noch nie so verletzlich.
Dieser Text beschreibt nicht meine momentanen Gedanken, sondern ist vor einiger Zeit aufgrund meinen Erfahrungen und Gefühlen in Australien entstanden.