Montag, September 18, 2006

Morgens im Zug

Nun ja, jetzt bin ich leider auch schon soweit und vernachlässige das Blog-Schreiben. Es ist ja nicht so, dass mir nach ein paar Monaten schon die Ideen ausgegangen sind oder mir das Schreiben keinen Spass mehr macht, sondern bin ich zur Zeit einfach viel zu beschäftigt bzw bin abends zu müde dazu. In fast 3 Wochen fliege ich nämlich schon nach Brasilien. Ach, geht die Zeit schnell vorbei, wenn man zurück schaut.... Je näher das Abflugdatum rückt, je fleissiger lerne ich Portugiesisch. Mir macht das Lernen Spass, doch ich bin ein wenig skeptisch, wieviel es mir wirklich vor Ort helfen wird. Denn wie es so ist mit dem Sprachen lernen, kann ich zwar einfache Diskussionen und typische Touristen-Fragen/Antworten lesen und schreiben, aber beim Sprechen und Hörverständnis happert es noch. Mal schauen wie es mit der Kommunikation auf der Strasse klappen wird. Wer wird wohl mehr Probleme haben: Die Brasilianer um mein Gringa-Portugiesisch zu verstehen oder ich die Brasilianer?

Am liebsten würde ich alles hinschmeissen und schon heute verreisen. Besonders solche Momente wie heute Morgen sind kritisch. Ich rannte (wie fast immer) durch den dunklen (mir Angst einflössenden) Wald um den Zug nicht zu verpassen. Der Schlamm spritze von allen Seiten und der Regen floss nur so an mir herunter. Erst am Bahnhof sah ich die ersten müden Gesichter. Morgens um 5.45 sind noch nicht so viele Leute unterwegs in meinem Dorf. Wie es bei uns in der Schweiz am Morgen so üblich ist, schnappt man sich eine 20min (Gratiszeitung) und hockt sich irgendwo hin. Jeder ist in seine Zeitung vertieft oder döst vor sich hin. Mir geht es nicht anders. Kämpfe gegen das Zufallen meiner Augen. Ich will einfach nur zurück ins Bett. Je näher sich der Zug der Stadt nähert, desto überfüllter wird er. Doch laut wird es trotzdem nicht. Alle Zugfahrende sind in Gedanken versunken und mit sich selbst beschäftig. Angekommen in Bern, höre ich eine Durchsage, dass der Zug nach Berlin bald abfährt. Ausserdem sehe ich den TGV um nach Paris zu gelangen. Oder wie wäre es mit Barcelona? Ach, ich fange an zu Träumen... Wie wäre es, wenn ich einfach abhauen würde? Würde es jemanden auffallen? Sehr wahrscheinlich schon. Wer sonst würde im Büro all die langweilige Arbeit erledigen und sich durch den Stappel Papiere durcharbeiten, wenn ich nicht da wäre? So gerne würde ich dem öden Büroalltag entgehen und vor dem Gejammer und den Reklamationen meiner Arbeitskolleginnen fliehen... Doch bevor ich es richtig wahrnehme,
gehe ich in der Menschenmenge unter und laufe Richtung Busstation...

Montag, September 04, 2006

Lebe deine Träume

Jeder Mensch hat Träume und Ziele, die er in seinem Leben verwirklichen möchte. Wer keine (mehr) hat und einfach so hoffnungslos in den Tag hineinlebt, tut mir leid. Nur sehen die Träume des einzelnen manchmal ganz anders aus: Jemand träumt von einer erfolgreichen Karriere mit viel Geld und Macht, der andere möchte um die Welt reisen während nochmal jemand anders glücklich ist mit einer gesunden Familie und einem schönen Haus mit Garten. Träume haben viele Gesichter. Leider verstehen nicht alle, dass jeder einzelne von uns anders ist und dass wir dadurch auch verschiedene Ansichten über das Leben und unsere Ziele haben. Es kann verletzend sein ausgelacht zu werden, weil man nicht so denkt wie die Mehrheit. Gar als "Träumer/in" beschimpft zu werden, obwohl man sich in meinen Augen eigentlich gar nicht für seine Träume schämen muss. Alles nur, weil ich die Partnersuche und Familiengründung (ja, bin ja eigentlich mit meinen 21 Jährchen noch viel zu jung dazu) momentan in den Hintergrund geschoben habe und lieber zuerst die Welt entdecken möchte. Und weil ich mich nicht damit zufrieden gebe bis ans Ende meiner Arbeitstage gelangweilt in einem Büro zu hocken und den "Bimbo" zu sein, sondern vielleicht einmal ein Buch veröffentlichen möchte. Ja, ich will aus meinem Leben etwas Besonderes machen. Dafür stehe ich jeden Morgen von neuem auf und gebe nicht auf, obwohl mir manchmal Steine in den Weg gelegt werden. Ich verlange von niemanden, dass man mich versteht, sondern ich erwarte einfach nur ein bisschen Respekt! Ich will nicht deine, ihre, seine oder eure Erwartungen und Träume erfüllen, sondern MEINE! Denn es ist auch MEIN Leben!