Samstag, Oktober 14, 2006

Erste Eindrücke aus Brasilien

Wie es meistens so ist auf einer Reise, erlebt man während den ersten Tagen viel Neues und Aufregendes. Genauso ergeht es mir hier in Brasilien. Ich kann meine Gefühle und Eindrücke kaum in Worte fassen. Bin durcheinander und mein Herz fährt Achterbahn. Aber es geht mir gut.
Den Flug habe ich gut überstanden. Via Paris und São Paolo flog ich nach Salvador. Im Nachhinein bin ich froh, dass die Wartezeit für den Anschlussflug nach Salvador etwa 4 Stunden betrug. Musste nur schon eine Stunde aufwenden um durch die Passkontrolle zu kommen. Danach das Gepäck in Empfang nehmen, durch den Zoll bringen und nochmals fast eine Stunde beim Check-in warten. Amüsant fand ich es, dass alle Brasilianer sehr hilfsbereit waren, egal ob sie die richtige Auskunft wussten oder nicht. Ich musste mehrmals nachfragen um an mein Ziel zu gelangen, denn jeder gab mir eine andere Antwort.
Am Flughafen in Salvador wurde ich von jemanden von der Sprachschule abgeholt. Auf der Fahrt war ich sprachlos, denn ich war zu beschäftigt damit die neuen Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten: warmes und feuchtes Klima, strahlende und lachende Gesichter, andere Farben, aber auch: Slums, Autounfall (2 Autos standen auf dem Dach und niemand half, man fuhr einfach weiter), Strassenverkäufer die einem umzingelten sobald man anhielt. Einfach alles war anders auf den 1. Blick. Doch irgendwie verliebte ich mich sofort in Brasilien. Egal wie chaotisch und anders es hier ist und trotz der krassen Unterschiede von arm und reich.
Da ich während 2 Wochen einen Portugiesisch-Kurs besuchen werde, wohne ich bei einer Gastfamilie in Graça, einem Quartier der Mittelklasse in der Nähe von Barra. Die Familie war mir sofort sympatisch. Obwohl ich kaum Portugiesisch spreche und verstehe, sind sie sehr hilfsbereit und geduldig. Mich faszieniert die Herzlichkeit der Brasilianer und ihre Fröhlichkeit ist ansteckend.
Schon am 1. Abend ging ich in den Ausgang. Eigentlich dachte ich, dass ich nur die Schule anschauen gehe, doch schliesslich ging ich mit andern Studenten (hauptsächlich aus der Schweiz) an ein Konzert für krebskranke Kinder. Es war super. Alle tanzten und sangen mit. Ich habe brasilianische Musik schon immer gemocht, aber Live war sie noch viel besser. Auf dem Heimweg fand ich dann mein Haus nicht mehr (tja, ich und Orientierungssinn). Zum Glück war jemand dabei, der gut Portugiesisch sprach und meiner Gastfamilie anrufen konnte.
Am nächsten Tag ging ich mit meinem Gastvater zum Strand. Getraute mich fast nicht mich auszuziehen so bleich wie ich bin und umrundet von schönen und braun gebrannten Menschen. Am Strand herrschte ein reges Treiben. Es wurde geschwatzt, sich zur Schau gestellt und gleichzeitig die andern beobachtet und man konnte alles mögliche kaufen: Schmuck, Kleider, Drinks und Spezialitäten. Alles war dabei. Danach ging ich noch ins Shopping Center. Das war einfach riesig. Ein Paradies für Shopping süchtige Frauen. Für nur CHF 20.- kaufte ich mir ein Shirt und einen Jeans-Mini.
Und heute an meinem 3. Tag in Brasilien traf ich endlich Lucas wieder, den ich in Australien kennen lernte. Darauf wartete ich sehnsüchtig 9 Monate lang. Wir fuhren ein bisschen herum und sprachen... Fühlte mich schon lange nicht mehr so glücklich und vollkommen. Bin kurz davor wieder in ein Gefühlschaos zu stürzen. Aber das ist eine andere Geschichte, und dazu noch eine ziemlich lange und komplizierte...

1 Comments:

Blogger Erika said...

Hallo Carmen,

ich freue mich dass du gut in Brasilien angekommen bist.

Ich wünsche dir weiterhin eine aufregende Zeit und dass dein Urlaub nicht allzu schnell vorbei geht.

Bin gespannt was du noch alles erlebst.

LG, Erika

10:24 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home